Psoriasis & Co: Gut geschützt durch den Sommer mit Hauterkrankungen

Der Sommer ist da. Das bedeutet für viele zwar Badespaß und viel Zeit in der Sonne, doch was sollte man dabei berücksichtigen, wenn man von einer chronischen Hauterkrankung betroffen ist?

Optimaler Sonnenschutz bei chronischen Hauterkrankungen

Gerade bei chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis und Co ist es insbesondere im Sommer wichtig, auf die richtige Pflege zu achten. Der Berufsverband Deutscher Dermatologen (BVDD) empfiehlt bei Neurodermitis für die Sommerzeit Lotionen, da diese einen geringeren Fettgehalt als beispielsweise Salben und Cremes aufweisen. Dies ist insofern sinnvoll, als Kosmetikprodukte mit hohem Fettanteil zusammen mit vermehrtem Schwitzen zu einem Verstopfen der Poren führen und so die Haut zusätzlich reizen können. Doch auch hier gilt es, die Pflege individuell auf das Hautbild abzustimmen: Neigt man zum Beispiel bei Neurodermitis zu trockener Haut, sollte man auch über die Sommermonate zu einer reichhaltigen Pflege greifen. 

Bei Psoriasis, auch als Schuppenflechte bekannt, ist es ebenfalls ratsam, eine reichhaltige Sonnenpflege mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden und den Kopf mit Sonnenbrille und Hut zu bedecken, um die Haut nicht nur optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen, sondern auch vor zu hoher UV-Exposition zu schützen, wie AMGEN im Zuge der Initiative Diagnose Psoriasis berichtet.

Eine gesunde Bräune gibt es nicht

Von exzessivem Sonnenbaden ist sowohl mit als auch ohne chronische Hauterkrankungen abzuraten. Denn die von der Sonne ausgehenden UV-Strahlen können sowohl die Hautoberfläche als auch die DNA der Zellen langfristig schädigen und das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, erhöhen. Außerdem weist die Haut von von Neurodermitis Betroffenen eine erhöhte Lichtempfindlichkeit auf, da sie sich schneller erneuert. Ivana Čicek von Eucerin erzählt in unserem Podcast „Hautfit“, wie wichtig es ist, Sonnenschutz im Sommer – gerade, wenn man mit einer chronischen Hauterkrankung lebt ­– in die tägliche Pflegeroutine zu integrieren und die Bedürfnisse der Haut bei der Wahl des Sonnenschutzes zu berücksichtigen.

Wie sich Neurodermitis-Symptome im Sommer sogar verbessern können

Vorab ist wichtig zu betonen, dass jede Neurodermitis, häufig auch als atopische Dermatitis bezeichnet, andere Triggerfaktoren aufweist. Dementsprechend lassen sich auch keine pauschal gültigen Aussagen darüber treffen, ob sich das Krankheitsbild bei höheren Temperaturen und erhöhter Sonnenexposition verbessert. Viele Betroffene berichten laut Bitte berühren, einer Kampagne des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen, die sich der Aufklärung über Neurodermitis verschrieben hat, von verbesserten Symptomen während der Sommermonate. Die Ursache dafür ist, dass die UV-Strahlen der Sonne verschiedene fotobiologische Prozesse in unserer Haut in Gang setzen. Ebendiese Prozesse wirken sich positiv auf Entzündungs- sowie Immunreaktionen im Körper aus, was dazu führt, dass Neurodermitis-Symptome abgemildert werden können. Doch die hohen Temperaturen können auch negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Hautbilds haben. Zwar hilft vermehrte Schweißbildung, den Körper abzukühlen, kann die Haut jedoch auch zusätzlich reizen. Da es sich bei Neurodermitis um eine entzündliche Störung der Haut handelt, ist die Haut auch durchlässiger und der Sonnenschutz nochmals relevanter, wie Čicek betont. Außerdem können Medikamente, die bei der Behandlung diverser chronischer Hauterkrankungen unterstützend wirken sollen, bestimmte Hautareale anfälliger machen. Aus diesem Grund empfiehlt die Expertin leichte Texturen mit Inhaltsstoffen, die sich beruhigend auf das Hautbild auswirken und eventuell auch ohne Duftstoffe auskommen. Die Dermatologin Dr. Daisy Kopera betont, dass der Sonnenschutz nicht von der jeweiligen Hauterkrankung abhängt, sondern vom Hauttyp. Jedoch lässt sich etwa sagen, dass Menschen, die von Atopischer Dermatitis betroffen sind, meist hellhäutig sind, während auch dunklere Hauttypen von Psoriasis betroffen sein können.

Meerwasser kann heilend wirken

Im Sommer darf der Badespaß selbstverständlich nicht zu kurz kommen. Doch welche Umgebungen eignen sich, wenn man mit einer chronischen Hauterkrankung lebt? Eher kühles Meerwasser, wie man es beispielsweise an der Ost- und Nordsee vorfindet, kann Neurodermitis-Beschwerden lindern. Jedoch ist zu beachten, dass offene Hautstellen durch Kontakt mit Salzwasser noch mehr gereizt werden können, wie Peter Schmid, Leiter der Allergiestation an der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich, betont. Auch in Bezug auf Psoriasis und andere chronische Hauterkrankungen gilt es zu beachten, dass man mit größeren und insbesondere offenen Wunden das Baden im Meer vermeiden sollte.

Salzwasser kann nämlich beim Kontakt mit Wunden nicht nur stark brennen, sondern birgt bei einer Wassertemperatur von über 20 Grad Celsius auch die Gefahr einer Infektion. Denn Vibrionen, eine Bakterienart, die im Meer natürlicherweise vorkommen, vermehren sich im warmen Salzwasser schneller und können so eine Wundinfektion hervorrufen.

Wenn auch du mehr über den für dich optimalen Sonnenschutz erfahren willst, dann höre doch mal in unsere Podcast-Folge rein!

Quellen:

Podcast HAUTFIT

https://neurodermitis.bitteberuehren.de/ratgeber/den-sommer-trotz-neurodermitis-geniessen/#:~:text=Viele%20Neurodermitis,Körper%20positiv%20beeinflusst%20und%20Neurodermitis

https://www.diagnose-psoriasis.de/aktiv-leben/schuppenflechte-psoriasis-arthritis/hautpflege

https://www.usz.ch/damit-aus-badespass-kein-badefrust-wird/#:~:text=«Bei%20Neurodermitis%20kann%20eher%20kühles,im%20Meer%20individuell%20zu%20probieren.»