Obwohl es keine allgemeingültige Ernährungstherapie für Patienten mit atopischer Dermatitis gibt, stehen einige Lebensmittel auf der Liste der verdächtigen Nahrungsmittel, welche einen Ekzemschub auslösen können. Bei Auftreten von Beschwerden im Zusammenhang mit Lebensmitteln kann das Führen eines Ernährungstagebuchs helfen, die allergieauslösenden Lebensmittel zu identifizieren. Eines steht fest: Die Verträglichkeit eines Lebensmittels muss von Mensch zu Mensch individuell ausgetestet werden. Grundsätzlich dürfen Patient:innen mit atopischer Dermatitis alles essen, worauf sie Lust haben. Eine ausgewogene Mischkost wird dabei empfohlen. Besteht allerdings der Verdacht auf eine Allergie, muss dem nachgegangen werden – die Vermutung ist zu beweisen, bevor ein Lebensmittel gänzlich aus dem Speiseplan verschwindet.

Zitrusfrüchte

Schon unsere Großeltern wussten: Sauer ist gesund und macht schön! Der hohe Vitamin C Gehalt in den Zitrusfrüchten regt die Kollagenproduktion und den Stoffwechsel an. Auch auf Pigment- und Altersflecken wirken sich Zitrusfrüchte positiv aus. Denn Vitamin C hemmt das Enzym Tyrosinase, welches für Pigmentstörungen verantwortlich ist. Wer nicht gerne sauer isst: Vitamin C findet sich unter anderem auch in Paprika, Brokkoli und Kiwis.

Karotten

Karotten sind reich an Betacarotin. Als Provitamin A wird Betacarotin in der Leber gespeichert und bei Bedarf in Vitamin A umgewandelt. Vitamin A wird auch als das Hautschutzvitamin bezeichnet, weil es unerlässlich für die Bildung von Haut- und Schleimhautzellen ist. Es weist einen wichtigen Schutzeffekt gegenüber der zellzerstörenden Wirkung von UV-Strahlen auf und beugt so der UV-bedingten Lichtalterung und Sonnenbränden vor. Carotine sind zudem der ideale Faltenkiller, indem sie den Eigenschutz der Haut stärken und so Alterungsprozessen entgegenwirken. Karotten stehen aber auf der Liste der verdächtigen Lebensmittel für einen Neurodermitis-Schub. Also am besten individuell testen!

Spinat

Spinat ist ein wahres Super-Food. Neben Vitamin C enthält das grüne Gemüse auch viel Vitamin A und somit Retinol, welches auch als Baustein in vielen Anti-Aging Cremen vorkommt. Spinat kurbelt den Stoffwechsel an und stärkt die Zellmembran. Er gilt als Wunderwaffe für die Haut, weil er Antioxidantien, Vitamin B, C und E, Omega 3 Fettsäuren und Mineralien wie Kalium, Calcium und Magnesium enthält. Der hohe Folsäuregehalt unterstützt die Haut bei der Zellerneuerung und hilft somit gegen Falten!

Nüsse

„Nuss und Brot macht Wangen rot.“ Man sollte täglich eine Hand voll Nüsse essen. So steht es in vielen Gesundheitsratgebern. Und damit haben Ernährungsberater:innen tatsächlich Recht, denn Nüsse wie Mandeln und Walnüsse sind sehr förderlich für unsere Hautgesundheit. Sie können aber auch Allergien auslösen. Das in den Nüssen enthaltene Vitamin E schützt die Haut und bekämpft außerdem freie Radikale, welche den Alterungsprozess der Haut vorantreiben. Außerdem liefern Nüsse hautschützende Omega 3 Fettsäuren, welche hervorragend gegen Entzündungen und auch Hautunreinheiten helfen sollen. Vor allem in Paranüssen ist reichlich Selen enthalten, dem ein protektiver Effekt bei der Entstehung von Hautkrebs zugeschrieben wird.

Ingwer

Obwohl viele die Knolle nur als Geschmacksverstärker aus der Küche kennen, ist Ingwer eine bemerkenswerte Heilpflanze mit Schönheitswirkung. Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung ist Ingwer Bestandteil vieler Pflegeprodukte gegen unreine Haut. Besonders Infektionen der obersten Hautschicht können mit Ingwer in der Heilung unterstützt werden. Außerdem fördert Ingwer die Durchblutung und begünstigt somit ein glattes, strahlendes Hautbild.

Olivenöl

Eine weitere Zutat, die nicht nur in der mediterranen Küche zum Einsatz kommt, ist Olivenöl. Auch für die Haut ist Olivenöl eine hervorragende Ergänzung zu herkömmlichen Cremen und Salben, da es die Zellerneuerung anregt, die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und gegen Falten wirkt. Ein Geheimrezept ist Olivenöl vor allem für Personen mit empfindlicher Haut, da das darin enthaltene Vitamin E die Haut glatter und robuster macht.

 

Viele Personen, die an atopischer Dermatitis leiden, reagieren überempfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel. Auf dieser Liste stehen:

  • Milch-, Hühner- und Sojaprotein
  • Weizenprodukte und seltene andere Getreidesorten
  • Nüsse
  • Obst wie etwa Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Bananen
  • Fisch
  • Schweinefleisch
  • Gemüse wie Kartoffeln, Sellerie, Karotten, Sojabohnen, Tomaten
  • Industriell stark verarbeitete Lebensmittel (Fertigprodukte)
  • Histaminreiche Lebensmittel wie Schalentiere, Fisch, Käse, Sauerkraut, Tomaten und Wein

Dennoch sollten diese Lebensmittel nicht gänzlich aus dem Speiseplan ausgeschlossen werden. Besteht ein begründeter Verdacht, dass ein bestimmtes Lebensmittel einen Ekzemschub ausgelöst hat, ist es ratsam, das Produkt eine Woche lang zu meiden, erneut auszuprobieren und dann nochmals die Reaktion der Haut zu beobachten. Kommt es zu einer neuerlichen Verschlechterung, liegt wahrscheinlich eine Nahrungsmittelallergie vor. Prinzipiell sind Aufmerksamkeit und Vorsicht beim Essen erforderlich, weil Allergien bei Patienten mit atopischer Dermatitis häufig sind. Auch bei verarbeiteten Lebensmitteln sollte man vorsichtig sein – besser regional einkaufen und frisch kochen! Hände weg von Fertigprodukten.